Jugend und Technik „Druck & Zugstufe“ Teil 3

Teil 3                                                                      Jugend Motocross Training

ACHTUNG ! Öffnen Sie niemals selbst einen Stoßdämpfer, da dieser unter Druck steht und Sie sich ernsthaft verletzen können! Überlassen Sie Wartungsarbeiten an einem Stoßdämpfer einer Fachwerkstatt!

Bring deinen Crosser in die Grundeinstellung
Im Teil 1 und 2 hast du nun das Motorrad abgestimmt und deine Maschine in die Standardposition gebracht. Damit ist die Basis für die Abstimmung deines Motorrads auf unterschiedliche Streckenprofile und Bodenbeschaffenheiten erreicht.

Im Teil 3 geht es um die Feinheiten

Druckstufendämpfung

Im Dämpfer und der Gabel selbst fließt das Gabelöl durch die Ventile die für Druck-bzw. Zugstufendämpfung zuständig sind.
Beim einfedern fließt das Öl durch das Druckstufenventil. Dieses Ventil wird mittels einer konischen Nadel über die Einstellschraube verengt, dadurch wird beim Schließen der Nadel die Einfederbewegung verlangsamt bzw. gedämpft. Mit der Druckstufenverstellung wird die Einfedergeschwindigkeit also verlangsamt oder beschleunigt!
Ein Schließen des Druckstufenventils bewirkt, dass der Dämpfer weniger sensibel auf Bodenunebenheiten anspricht, weil er langsamer einfedert.

Man nennt es dann auch eine langsame Druckstufe, bzw. eine harte Druckstufe, oder eine geschlossene Druckstufe.
Das Öffnen der Druckstufendämpfung bewirkt das Gegenteil. Der Dämpfer federt schneller ein und fühlt sich weicher an.

„Highspeed- und Lowspeed-Druckstufenverstellung. Im Prinzip ist für den „normalen“ Betrieb das Lowspeed-Ventil verantwortlich und für einzelne, harte Unebenheiten bzw. Landungen das Highspeed-Ventil.“

Zugstufendämpfung

Bei der Zugstufendämpfung ist es im Prinzip wie bei der Druckstufe, nur das hier das Ausfedern (Zug = Ziehen) des Dämpfers gebremst wird.
Das Öffnen der Zugstufendämpfung bewirkt also schnelleres Ausfedern. Das kann wichtig sein, wenn Bodenwellen kurz hintereinanderkommen und der Dämpfer sehr schnell komplett ausfedern muss, damit der volle Federweg bei der nächsten Bodenwelle wieder zur Verfügung steht.

Das Schließen der Zugstufendämpfung bewirkt, dass die Ausfederung langsamer erfolgt. Diesen Effekt nutzt man, wenn Bodenwellen weiter auseinanderliegen und man verhindern möchte, dass der Dämpfer beim Ausfedern zu schnell hochspringt.

Ölviskosität

Wie bereits oben beschrieben, erfolgt die Dämpfung des Ein- und Ausfederns durch Öl, dass durch Ventile gepumpt wird. Durch die Viskosität des Öls kann das Ansprechverhalten der Gabel beeinflusst werden. Dünneres Öl macht die Gabel weicher und sensibler. Dickeres Öl bewirkt das Gegenteil.

https://www.youtube.com/watch?v=V2QxXOJHKHA

Über Uwe Hannemann 45 Artikel
DMSB Junioren-Trainer E-Mail: Uwe.Hannemann@MSC-Munster.de